Monatsrückblick September 2023: Große Spätsommerliebe

Wie kann es eigentlich sein, dass ich ganz vergessen hatte, wie sehr ich den Spätsommer liebe? Es kommt mir vor, als hätte ich noch keinen September so genossen wie diesen. Von Herbst ist auch jetzt, Anfang Oktober, noch gar keine Spur! (Edit: während ich schrieb, hielt der Herbst Einzug…) Irgendwie lagen auf dem August so viele Erwartungen und ich war so froh, als er vorbei war, dass alles, was der September brachte, leicht und easy wirkte. Als läge ein goldener Glanz auf allem.

Dabei hatte es auch der September in sich: Schulanfang, mich wieder einfinden in den Alltagsrhythmus und das Erkennen meines Arschengels standen an. Naja, gut, es gab tatsächlich auch viele leichte Momente: Zu Beginn und am Ende ein (Kurz-)Urlaub und mitten drin das Winzerfest zum Beispiel! Und jede Menge Feigen und andere kulinarische Genüsse!

Back to school, back to reality

Wie schon im 12-von-12-September geschrieben, fing die Schule gleich aufregend an: Die Aufnahmefeier der neuen Fünfer stand schon am zweiten Schultag an, die Proben lagen sechseinhalb Wochen zurück und so war die Generalprobe auch die erste (und einzige) Probe nach den Ferien. Puh, es lief aber super, alles hat besser geklappt als erwartet! Allerdings waren die ersten beiden Tage dadurch ein ziemliches Durcheinander und wir konnten erst mittwochs langsam wieder in den Alltag hineinfinden.

Und natürlich gibt es zum Schulstart viel zu organisieren, innerhalb und außerhalb der Klasse. Listen müssen erstellt und abgegeben, Termine geplant, Einladungen geschrieben werden. Dafür, dass der Schulanfang echt das Potential zum Stressanheizer hat, lief es dieses Mal erstaunlich gut. Zum einen liegt das sicherlich am neuen Team, in dem ich mich rundrum wohlfühle.

Zum anderen hatte der September dieses Mal einfach einen ganz besonderen Zauber, der mich alles als leicht empfinden ließ. Die tollen Sonnenaufgänge, die schönen, klaren, warmen Tage, die lauen Abende – von mir aus müsste dieser September niemals enden.

Äh, ja, ich weiß, es war der wärmste September seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen, nein, Klimawandel ist kein Fremdwort für mich, und doch, ich habe ihn einfach sehr genossen.

Die kulinarischen Freuden des Herbstes

Obwohl es tagsüber noch so warm wurde, war es abends (und auch morgens) schon kuschelig genug, um sich auch ein wenig auf den Herbst zu freuen. Auf Kerzenschein, dicke Pullis und natürlich auch auf seine besonderen kulinarischen Freuden: Berge von Feigen, frische Äpfel, noch schön säuerlich, Zwetschgenkuchen mit Sahne, Kürbissuppe, geröstete Maroni, Zwiebelkuchen und neuen Wein.

Ach und apropos Wein: Immer um den 3.10. herum steht unser alljährlicher Kurzurlaub in der Pfalz an. Dieses Mal ging es am 29.09. nach Rhodt unter Rietburg. Die Pfalz im Spätsommer ist so wunderschön! Und obwohl ich es wirklich vermeide, Schweinefleisch zu essen, ist eine Portion Saumagen oder Leberknödel in der Pfalz einfach Pflicht. Oder beides? Nach einer Wanderung durch den traumhaften Pfälzer Wald mit seinen schönen Wegen ist der nötige Appetit jedenfalls da.

Und egal, wohin man blickt, überall findet man ‚Keschde‘, Esskastanien (auch im Saumagen). Dieses Mal hatten wir uns vorgenommen, nur die wirklich großen zu sammeln, weil es schon ziemlich mühsam ist, die kleinen dann später herauszuschälen. Aber es war für mich einfach ein Ding der Unmöglichkeit, mich nicht auch nach den kleineren zu bücken, weil sie einfach zu schön aussehen, wenn sie so kastanienbraun in der Sonne glänzen.

Learning: Endlich sah ich auch den Engel

Über unseren Sommerurlaub zu Beginn des Septembers hatte ich im August-Rückblick ja schon etwas geschrieben. Statt wie angedacht an die Mecklenburger Seenplatte, die Ostsee oder ins Allgäu hat es uns ins Zabergäu verschlagen, gute 30km von zu Hause entfernt. Trotzdem, oder gerade deshalb, war es ein sehr entspannter und erholsamer Urlaub für mich. Genau richtig, um mal abzuschalten.

Allerdings weiß ich, oder besser gesagt, fühle ich jetzt endlich auch, was ein Arschengel ist. Denn das Wort kannte ich schon und auch die Bedeutung, dass es sich hier um einen Menschen handelt, dessen Verhalten uns unsere wunden Punkte sehr deutlich spüren lässt. Weshalb wir ihn als ‚Arsch‘ empfinden. Dabei kann er für uns ein echtes Geschenk sein, weil er uns, wie ein helfender Engel, Hinweise auf unsere Urwunden gibt, auf alte Verletzungen, die noch nicht verarztet sind oder auf Glaubenssätze, die uns nicht mehr dienen. Ich habe es nur noch nie so richtig wirklich ‚gefühlt‘.

Die Urlaube mit Marlas Papa, zumal auf engem Raum im Wohnmobil, verlaufen selten ganz ohne Spannungen. Die Gründe für unsere Trennung haben sich ja nicht in Luft aufgelöst. Dieses Mal brachte mich der ewig schwelende Konflikt aber einen richtig großen Schritt weiter. Ich durfte -einmal mehr, seufz- deutlich erkennen, wie wichtig es für mich ist, mich innerlich abzugrenzen, für mich einzustehen. Irgendwie neu war dabei für mich zu spüren, dass dafür gar nicht unbedingt sichtbare, äußere Schritte notwendig sind, sondern dass ich *nur* für mich klar sein muss und so meine Integrität wahren kann.

In meiner regelmäßigen Coachingsession konnte ich der Sache noch näher auf den Grund gehen und jetzt verspüre ich eine größere Gelassenheit als noch vor kurzem. Diese Gelassenheit wirkt sich nicht nur auf die oben erwähnte Beziehung aus, sondern auch auf viele weitere Lebensbereiche, wie z.B. die Beziehungen zu meinen Kindern, Kolleg*innen oder Schüler*innen. Ich bin wieder einen großen Schritt weiter in Richtung Selbstwirksamkeit! Yay!

Und so paradox es klingt: Ich bin mir sicher, je besser die Abgrenzung klappt, desto besser komme ich auch in Verbindung. Way to go, aber es fühlt sich richtig gut an.

Das steht im Oktober an

  • Vor einiger Zeit habe ich bei Ilga Pohlmann einen einjährigen Klopfkurs (basierend auf EFT) gemacht, es ging als Überthema um Emotionales Essen. Natürlich sollten aber auch die dahinterliegenden Ursachen geklopft werden (wer schon länger hier mitliest weiß: die Urwunden). Leider bin ich nicht drangeblieben.

    Inspiriert von Carina von Welt von unten habe ich vor zwei, drei Wochen nun wieder mit dem Klopfen begonnen, als Teil meiner Morgenroutine. Da es sich echt gut auf mich auswirkt, habe ich beschlossen, bei Carinas 30-Tage-Klopfkurs dabeizusein (Beginn 2.10.). Sie ergänzt das Klopfen u.a. mit Ansätzen aus der Systemischen Therapie, ich bin sehr gespannt!
  • Inspiriert duch die Content Society rufe ich meine erste Blogparade aus! Das Thema lautet „Starke Frauen – eine Kurzbiografie“ und es geht darum, scheinbar ’normalen‘ Frauen aus unserem Umfeld durch das Schreiben einer Kurzbiografie ein Denkmal zu setzen. Die Blogparade startet Anfang Oktober und läuft bis Sonntag, 12.November 2023.
Zur Blogparade
  • Eigentlich sollte nun auch langsam die Entscheidung fallen, was aus unserem geplanten Retreat Anfang Dezember wird. Der Businesstrip nach Bad Wildbad gestern (2.10.) war jedenfalls vielversprechend.

Und wie war dein September? Konntest du ihn auch genießen? Kommentiere gerne unter dem Artikel!

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