12 von 12: September 2023

Der 12. September ist der zweite Schultag nach 6 1/2 Wochen Ferien. Er beginnt mit einem aufregenden Event, nämlich der Aufnahmefeier der neuen Fünfer, für die wir lange geübt haben. Leider lagen die Proben überwiegend im Zeitraum vor den Ferien, die beiden Probedurchläufe gestern waren quasi auch gleich die Generalprobe nach dieser langen Zeit… Würden sich die Sechser wacker schlagen?

Ansonsten ist bei allem Schulanfangsstress noch easy summer-living angesagt: Wir genießen die Leichtigkeit des Spätsommers so lange es geht. Und: 12 von 12 rettet meine Nachbarinnen-Ehre!

Schon am Montag war ich erstaunt, dass es morgens nun wieder dunkel ist, wenn der Wecker klingelt. Aber der Blick aus dem Fenster ist unbezahlbar. Besonders reizvoll: Das Schattenspiel der Bäume auf den Häuserwänden.

Auch wenn es vorerst nur 10 Minuten sind, es tut gut, als erstes den Kopf freizukriegen und einigermaßen sortiert in den Tag zu starten. Ich stelle mir den Wecker und schreibe los. Nicht nachdenken, den Schreibfluss nicht unterbrechen. Immer spannend, was sich zeigt.

Die zehn Zitronenminuten gehören nach den Ferien ebenfalls wieder zur Morgenroutine. Eigentlich hatte ich die 12 Fotos bereits um 6.30 Uhr beinander, weil ich ständig den Fortschritt des Sonnenaufgangs dokumentieren musste.

Auf dem Weg in die Schule komme ich an -zur Zeit wieder wunderbar frischen- Brennesseln vorbei. Ich nasche ein, zwei frische Triebe und nehme mir wie jedesmal vor, auf dem Rückweg fürs Mittagessen zu ernten. Bisher hat das leider noch (!) nicht geklappt.

Aus Datenschutzgründen gibt es keine weiteren Einblicke in die Aufnahmefeier, ich kann aber stolz verkünden, dass alles gut -sogar viel besser als erwartet- geklappt hat! Puh, so eine Aufregung jedes Mal! Eine große Last fällt von mir ab.

Himbeerbrause und Paella auf dem Balkon, der Spätsommer ist einfach herrlich… Die Sommerferien waren irgendwie nicht ganz so toll wie von mir erhofft, umso mehr genieße ich nun den September. Das Gefühl der Leichtigkeit möchte ich mir so lange wie möglich erhalten.

Nach all den Jahren liebe ich meine Siebträgermaschine noch wie am ersten Tag. Die rechte Tasse ist übriges aus Rom. Ich war bisher drei Mal in diesem Café (Rösterei) und habe jedes Mal eine Tasse mitgebracht. Die schönste habe ich leider (in dunklen Zeiten) während eines Wutanfalls durch die Küche gepfeffert…

Das Schuljahr beginnt super, ich fühle mich sehr wohl im Kreise alter und neuer Kolleg*innen. Ich glaube, wir sind ein tolles neues Team. Nach dem Unterricht hatte ich erst eine Teambesprechung in der Schule, zuhause dann noch eine Telefonkonferenz vom Bett aus.

Nachmittags wollten wir neue Sportschuhe besorgen, leider gab es in dem Laden keine. Dafür fand Marla ein Paar stylische Herbstschuhe und diese schicken Birkenstocks. Auch sie ist fest entschlossen, die letzten Sommertage noch voll auszukosten.

Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich Feigen liebe? Und den Spätsommer? Ach, und überhaupt das Leben? Ist es nicht schön, wie ein Teller Feigen so eine Lebensfreude hervorrufen kann?

Am Wochenende findet nach langer Coronapause endlich wieder das legendäre Winzerfest statt. Die ersten 12 Jahre bin ich immer geflüchtet, aber vor vier Jahren habe auch ich Gefallen daran gefunden. In Besigheim herrscht für vier Tage Ausnahmezustand. Da geht nur mitmachen oder abhauen.

12 von 12 rettete übrigens meine Nachbarinnen-Ehre: Eigentlich hatte ich mich nur für ein stimmungsvolles Abendbild nochmal rausgeschlichen und schon über die Nachbarn geschmunzelt, die mit ihren Mülltonnen durch die Gassen zogen. Da fiel mir siedendheiß ein, dass ich ja diesen Monat bei uns im Haus Mülltonnendienst habe.

Perspektivwechsel: Foto #11 wurde übrigens von fast der gleichen Stelle wie #12 geknipst, nur in die andere Richtung…

Und wie war dein 12. September?